Richtige Deckungssumme wählen
Die Deckungs- oder Versicherungssumme übernimmt im Streitfall i.d.R. folgende Kosten ab: Anwaltskosten- und Gerichtskosten, Entschädigungszahlungen an Zeugen, Honorare für Sachverständige, Strafkautionen bis 50.000 Euro und eventuell anfallende Kosten der Gegnerseite. Im Prinzip übernimmt die Rechtsschutzversicherung jede Kostenart die im Rechtsstreit anfällt bis zur vereinbarten Versicherungssumme. Liegt diese Summe bei 250.000 Euro reicht es meist nur bis zur zweiten Instanz, deswegen wäre eine Versicherung mit einer unbegrenzten Deckungssumme ratsam.
Auf die richtige Kombination kommt es an!
Bei der Rechtsschutzversicherung trifft man hauptsächlich auf folgende Bereiche: Beruf, Verkehr, Wohnen und Privatrecht. Nicht jeder von uns braucht das komplette Paket und deshalb kann man sich die Bereiche individuell zusammenstellen. Überprüfe vor dem Anschluss auch unbedingt ob du nicht bereits anderswo versichert bist. Beispielsweise bieten manche Kfz-Versicherungen einen Verkehrsschutz im Tarif an und wenn du den erneut abschließt bist du doppelt versichert. Die Versicherung übernimmt auch nicht alle Streitfragen wie z.B. eine Scheidung, deshalb solltest du dich vorher genau informieren
Verzicht der Einrede der Vorvertraglichkeit
Normalerweise übernimmt die Versicherung nur Fälle die sich nach dem Versicherungsabschluss und der Wartezeit entwickelt haben. Diese Klausel kann dabei helfen, dass der Rechtsschutz greift. Allerdings nur bei einem Fall der schon mehrere Jahre zurückliegt und dein Vertrag muss mindestens seit fünf Jahren bei der Versicherung bestehen.
Kostenlose Anwaltshotline
Die Rechtsschutzversicherung sollte unbedingt eine kostenlose Anwaltshotline anbieten. Oft hat man juristische Fragen und so kannst du als Versicherungsnehmer anrufen um deine Situation einem Anwalt zu schildern. Der Anwalt informiert dich bei deiner telefonischen Erstberatung, ob es sich um eine versicherbare Angelegenheit handelt und klärt die nächsten nötigen Schritte mit dir ab. Durch diesen Service kann man viel Zeit und Geld sparen.
Deckungszusage
Damit die Anwaltskosten von der Versicherung übernommen werden brauchst du eine Deckungszusage vom Anwalt. In einigen Fällen verweigern die Versicherungen die Kosten zu übernehmen, wenn sie beispielsweise wenige Chancen auf Erfolg sehen. Solche Entscheidungen lassen sich jedoch durch eine stichhaltige Begründung vom Anwalt oder einen Gutachter anfechten!
Erbrecht
Wie bei der Scheidung ist auch beim Erbrecht lediglich eine Beratung vorgesehen. Kaum eine Versicherung übernimmt in diesen Fällen die Anwalts- und Gerichtskosten.
Rechtzeitig versichern und Wartezeit beachten!
Beim Rechtsschutz musst du in manchen Fällen bis zu drei Monate oder noch länger warten bevor du die Leistungen in Anspruch nehmen kannst. Die Versicherung springt auch nicht für Konflikte ein die vor dem Abschluss vorlagen. Deshalb ist es sehr wichtig sich rechtzeitig abzusichern und nicht erst wenn es zu spät ist.
Aufpassen beim Versicherer-Wechsel
Du kannst deinen Rechtsschutzvertrag ordnungsgemäß innerhalb der Kündigungsfrist oder außerordentlich nach einem Schadensfall kündigen. Bei einem Wechsel sollten die Rechtsschutzversicherungen nahtlos ineinander übergehen, um Deckungslücken zu verhindern. Fällt ein Rechtschutzfall in die Zeit des ehemaligen Versicherungsverhältnisses, hängt der Versicherungsschutz von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine Nachmeldefrist der vorherigen Rechtsschutzversicherung muss beachtet werden.
Die Frist beträgt i.d.R. drei Jahre. Innerhalb der Frist ist der Vorversicherer für die Regulierung zuständig. Für Ansprüche die nach Ablauf der Frist geltend gemacht werden, ist die aktuelle Rechtsschutzversicherung zuständig. Wird die Nachmeldefrist vorsätzlich oder grob fahrlässig versäumt, entfällt der Versicherungsschutz!
Rechtsschutz und übers Internet abgeschlossene Verträge
Das Internet gewinnt von Tag zu Tag immer mehr Wichtigkeit im Alltag, deswegen sollte sich deine Rechtsschutzversicherung im Punkt Vertragsrecht auch auf die Verträge die über das Internet geschlossen werden beziehen. Mittlerweile haben immer mehr Vertragspartner ihren Sitz außerhalb von Deutschland. Achte darauf, dass ein weltweiter Geltungsbereich gilt.
Alle Straften sollten von der Police gedeckt werden!
Manche Versicherungen sind nur bereit Straftaten zu decken die durch Fahrlässigkeit verursacht wurden und zahlen bei gravierenden Rechtsverstößen gar nichts zu. Entscheide dich lieber für einen Tarif der alle Straftaten abgedeckt, denn es kann einem auch eine Straftat vorgeworfen werden. Wird vom jedoch Gericht festgestellt dass es sich um eine vorsätzliche Straftat handelt, verlangt die Versicherung ihr Geld zurück.
Änderungen bei Ärger mit Kapitalanlagen und Wertpapieren
Alte Verträge haben Anleger im Fall einer falschen Beratung rund ums Thema Wertpapiere und Kapitalanlagen geschützt, heutzutage ist es oft nicht oder nur begrenzt der Fall. Wenn du besonderen Wert darauf legst solltest du prüfen, ob und in wie weit die Versicherung haftet.
Spar nicht an der falschen Stelle!
Natürlich ist eine gute Rechtsschutzversicherung mit ca. 300,00 Euro Jahresbeitrag nicht gerade günstig, aber wer sich schon einmal mit einem Anwalt zu tun hatte weiß wie hoch die Kosten für einen Fall sein können. Sparen kann man auch beim Rechtsschutz, denn bei jährlicher Zahlung und einer Selbstbeteiligung bekommt man günstigere Beiträge.